Ein guter Hefeteig schmeckt auch ohne Käse und Tomatensauce, nur mit frischem Gemüse, Kräutern und Olivenöl!
Wikipedia sagt, dass die Focaccia in Ligurien, besonders in Genua bekannt geworden ist, aber auch schon von den Römern gegessen wurde (Panis Focacius heißt in der Herdasche gebackenes Brot). Ursprünglich war der Brotfladen ein Frühstück, aber mittlerweile hat er sich zu einem Snack wie die Pizza entwickelt. Je nach Region variiert die Zubereitung etwas, aber allen Rezepten ist der lange gegangene Hefeteig gemeinsam, in den man mit den Fingern Mulden eindrückt und dann Salz, Rosmarinnadeln und Olivenöl darübergibt.
Blumen-Focaccia
Eine besonders hübsche Variante der Focaccia ist die Blumen- oder Garten-Focaccia (Flower Focaccia oder Garden Focaccia). Hier werden Tomaten zu Tulpen und Rosen, Paprikastreifen zu Sonnenblumen und halbe Zwiebelringe zu Möwen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Oben seht Ihr meinen ersten Versuch, bei dem man hoffentlich zumindest die Sonnenblumen erkennen kann (gelbe Paprika, schwarze Oliven).
Ich übe noch, kann aber jetzt schon sagen, dass die Geschichte viel mehr Spaß macht, als einfach nur ein dutzend halbierte Kirschtomaten in den Teig zu drücken.
Zum Modellieren des Gartens braucht Ihr bunte Paprika, Oliven, violette Zwiebelringe, Salbei (als Blätter), Rosmarin (Gras), Schnittlauch (Pflanzenstängel) und grünen Spargel (Baumstämme). Dann fehlen nur noch eine Schere, eine Pinzette, eine ruhige Hand und etwas Geduld.
Der Teig ist übrigens ganz normaler Pizzateig, nur kommen beim Belag nicht Käse, Wurst und Tomatensauce zum Zuge, sondern einfach nur Gemüse, Kräuter (vor allem Rosmarinnadeln), Salzflocken und viel Olivenöl. Wieviel Öl? Dazu ein Zitat von KeinStressKochen:
Es ist erst dann genug Öl, wenn der Ami versucht, bei Dir einzumarschieren!“ 🙂
Flower Focaccia
Zutaten
- 0,5 kg Pizzateig, siehe Rezept Pizza Napoletana: https://soulfoodie.de/pizza-napoletana/
- 3-4 Handvoll bunte Kirschtomaten, halbiert
- 1 Handvoll Rosmarinnadeln
- 1 EL Salzflocken, bspw. Malden Seasalt
- anderes Gemüse und andere Kräuter wie Paprika, Schnittlauch, Salbei etc., optional
- 3-5 Spritzer Olivenöl
Zubereitung
- Kalt gegangenen Pizzateig samt Schüssel und Abdeckung aus dem Kühlschrank nehmen und mindestens 1h auf Zimmertemperatur bringen.
- Teig aus der Schüssel entnehmen, auf ein kleines, eingeöltes Blech (oder in eine Auflaufform) geben und dort in Form bringen – vorsichtig, damit die Luft im Teig bleibt. Dann mit Klarsichtfolie dicht abdecken und an einem warmen Ort nochmals 2 h gehen lassen.
- Beim Ofen alles entnehmen, bis auf den Rost. Dann vorheizen auf 250 Grad Ober- und Unterhitze.
- Jetzt die Folie über dem Teig entfernen und dann mit eingeölten Fingern kleine Kuhlen in den Teig einstechen. Dann in die Kuhlen halbe Kirschtomaten stecken, Schnittfläche nach oben (tief einstecken, sonst fallen sie beim Backen heraus). Nach gusto noch anderes Gemüse auflegen. Anschließend alles andrücken, großzügig mit Olivenöl beträufeln und mit Rosmarinnadeln und mit Salzflocken bestreuen.
- In den vorgeheizten Ofen geben und backen, bis die Farbe gut aussieht. Bei anfangs 250 Grad nach 10 Minuten aus 210 Grad gehen und dann noch fertigbacken. Insgesamt dauert das rund 25 bis 30 Minuten.
- Wer einen Pizzaofen hat, ist zwar gut bedient, sollte diesen aber nicht auf Maximaltemperatur bringen. Geschätzt um die 250 bis maximal 300 Grad reichen für die Focaccia aus.
- Wichtig ist ein lange kalt gegangener Pizzateig.
- Besonders schön ist eine Garden Focaccia oder Flower Focaccia. Wer dazu die Google Bildersuche aufruft, wird mit tollen, gemäldeartigen Ergebnissen belohnt und bekommt viele Ideen!
- Dazu passt ein Salat oder Caprese oder ein kleiner Teller mit Olivenöl zum stippen, ein paar Chorizoscheiben oder ein paar Scheiben Parmaschinken. Einfach lecker!
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