Wer kochen will, braucht gute Messer. Unsere Vorfahren haben Steinmesser verwendet, dann auf Kupfer und Eisen umgesattelt, und wir verwenden mittlerweile gehärtetes Eisen mit Zusatzstoffen, also Stahl! Der Grundstoff steht fest und funktioniert, aber die Form verändert sich noch immer. Da liegt es doch nahe, einmal eine eigene Form zu entwerfen.
Kochmesservielfalt
Küchenmesser gibt es in vielen Formen. Es gibt Brotmesser, Filetiermesser, Office-Messer, Ausbeinmesser und viele mehr. Am wichtigsten ist aber das klassische Kochmesser oder Chefmesser, schöner im Englischen, das Chef’s Knife. Es hat eine Klingenlänge um die 20 cm und taugt für die allermeisten Aufgaben in der Küche.
Im Bild seht Ihr unten das Kochmesser CK20 von Veark, das ohne Griffmaterial auskommt. Diese elegante Bauform taucht in letzter Zeit häufiger auf, so auch beim Porsche Chroma, beim SAI-01 von Global und beim Seki Magoroku.
Das Veark liegt super in der Hand, und braucht für den mittigen Klingengriff nur noch einen eine Abrundung des Rückens. Darüber seht Ihr einen ersten Prototyp für ein Integralmesser, das auch noch ohne die Klingenverdickung auskommt. Schön ist es nicht, aber es liegt beim Klingengriff richtig gut in der Hand (besten Dank an Oliver von Massari Aschaffenburg für den Prototypen).
Wenn man sich diese Bauform nun geschlossen vorstellt, mit dickerem Rücken und aus Federdamast? Ja, das braucht noch etwas Fantasie, das muss ich zugeben! 🙂 Unten seht Ihr, wie es werden soll.
Das eigene Chefmesser
Ein guter Anlaufpunkt für Infos rund ums eigene Messer ist der Youtube-Channel von Schmiedeglut. Ein Video zum Entwurf eigener Klingenformen seht Ihr hier:
Auch für meine eigene Klinge halte ich mich im Großen und Ganzen an den Ablauf von Schmiedeglut. Ich übernehme der Einfachheit halber die Linie der Schneide von einem Wüsthof 20 cm. An der Oberseite der Klinge werde ich aber höher, weil sich das beim Klingengriff besser anfühlt. Wenn man das Messer nur in diesem mittigen Griff anpackt, dann kann der Griff ein gutes Stück kürzer werden und muss nicht so viel Bodenabstand haben.
Jetzt greifen Daumen und Zeigefinger mittig am Klingenrücken an und können so das Messer wunderbar führen. Es fehlt aber noch die Auflage für die drei restlichen Finger. Nach ein paar Experimenten hat sich ein Ausschnitt wie in den Kartonmustern als richtig bequem gezeigt. In der Summe entsteht eine Form, die ein bisschen an eine fette Makrele erinnert. 🙂
Der nächste Schritt ist jetzt, einen Prototypen fräsen zu lassen, mit dem man probehalber auch schon ein bisschen schneiden kann. Stay tuned!
–– soulfoodie April 2023
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