Viel Spaß mit diesem feinen Familienrezept!
Holunderblüten sind ein echter Leckerbissen. Sie taugen für die im Öl ausgebackenen Holunderküchelchen, für Holundersorbet, Sekt, Essig und eben auch für Holundersirup. Wer davon ein Fläschchen zu Hause hat, kann jederzeit für Gäste oder für sich selbst einen Schuss mit eiskaltem Sekt aufgießen und hat so in Sekunden einen feinen Aperitif gezaubert.
Die Holunderblüten ernten
Der schwarze Holunder blüht bei uns in Bayern ab Ende Mai bis rund Anfang oder knapp Mitte Juli. Wenn er in voller Blüte steht, riecht man schon von Weitem das honigsüße Aroma.
Es gibt ein paar giftige Pflanzen, die so ähnlich aussehen, wie zum Beispiel der Zwergholunder. Die Verwechslungsgefahr ist aber bei allen eher gering, weil deren Blüten unangenehm riechen, zumindest nicht aromatisch-honigsüß. Dennoch sollte man bei der Ernte nicht nur Blüten, sondern auch ein paar Blätter mitnehmen, dann fällt zu Hause die sichere Bestimmung leichter.
Fürs Pflücken taugt ein kleines Messer und ein Korb. Für zwei Flaschen Sirup benötigt man rund 25 Dolden, die man an einem großen Strauch in wenigen Minuten geschnitten hat. Zu Hause sammelt man dann die Insekten runter und lagert dann die Blüten bis zur Verwendung im Kühlschrank.
Den Sirup kochen
Für den Sirup benötigt man einen Liter Wein, zwei Zitronen oder Limetten und 500 g Zucker. Der Rest steht im Rezept, aber eine kleine Warnung sei Euch noch mitgegeben: Ich hatte eine Flasche mit Ploppverschluss, habe die Gummidichtung abgemacht, dann die Flasche bei 150 Grad im Ofen sterilisiert – und dann erst gemerkt, dass der Verschluss nicht aus Keramik, sondern aus weißem Plastik war. Er war schon geschmolzen.
Achtet also darauf, und achtet auch darauf, dass Ihr Euch an den ofenheißen Flaschen nicht die Finger verbrennt.
Wenn der Sirup fertig ist, taugt er perfekt eiskalt pur nach dem Essen, mit Sekt aufgegossen als Aperitif oder auch als Grundlage für Holundersorbet. Gutes Gelingen!
Holunderblütensirup
Zutaten
- 100–130 g Holunderblüten. Das sind geschätzt rund 25 Blütendolden.
- 500 g Zucker
- 1 Liter trockener Riesling
- 2 Zitronen oder Limetten
Zubereitung
- Von den Holunderblüten etwaige Insekten absammeln, aber die Blüten nicht waschen – sie gehen sonst kaputt. Dann die Blüten in eine große Schüssel geben.
- Aus dem Zucker, dem Wein, dem Saft der Zitronen und den kleingeschnittenen Resten der ausgepressten Zitronen einen Sud kochen. Zwei Minuten köcheln lassen, dann alles über die Blüten geben. Gut untereinander heben.
- Abkühlen lassen, dann in den Kühlschrank und dort 24 h ziehen lassen.
- Sirup abseihen, dann noch einmal aufkochen, etwas einreduzieren lassen.
- Derweil Flaschen ohne Verschlüsse bei 150 Grad im Ofen sterilisieren, dann die Verschlüsse mit kochend Wasser übergießen, die Flaschen mit Handschuhen aus dem Ofen holen, mit dem heißen Sirup befüllen und mit den heißen Verschlüssen verschließen.
- Ist es Sirup oder Likör? Viel Alkohol ist nach dem Kochen nicht mehr drin. Es gibt auch viele Holunderlikörrezepte, dann aber mit Korn oder Wodka, statt Wein. Sagen wir einfach, es ist Sirup!
- Am besten schmeckt der Sirup, wenn man ihn kühlt, in geeiste Gläser gibt und mit eiskaltem Sekt aufgießt. Andere Möglichkeiten: Pur auf crushed Eis als Digestif oder als Basis für ein Holundersorbet.
- Eingekocht wie beschrieben, sollte er sich an einem dunklen Platz sechs Monate halten. Das haben wir aber noch nie ausprobiert. .-)
Feedback