Wer sein Pesto selber macht, der hat Spaß und weiß, was drin ist.
Der Bärlauch
Bärlauch, auch wilder Lauch oder Zigeunerlauch genannt, ist eng verwandt mit dem Knoblauch und dem Schnittlauch. Er hat bei uns Saison von ca. März bis Mai (Anfang Mai blüht er). Ihr könnt Bärlauch im Supermarkt kaufen oder auch selbst pflücken, wenn Ihr gute Stellen kennt.
Am größten sind die Chancen in schattigen Laubwäldern, in der Nähe eines Flusslaufs oder eines Sees. Wenn Ihr noch keine Lieblingsstellen habt, dann schaut einmal bei mundraub.org vorbei. Die Chancen sind nicht schlecht, dass in Eurer Nähe eine Stelle gelistet ist.
Seid vorsichtig, wenn Ihr Bärlauch nicht ganz sicher erkennt. Immer mal wieder gibt es schlimme Vergiftungen, wenn die Sammler den wilden Lauch mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechseln. Dabei ist es ganz einfach: Bärlauch schmeckt extrem nach Knoblauch und ist mild und fast etwas süßlich. Keinesfalls ist er bitter oder sauer.
Das Pesto
Das Soulfoodie-Pesto besteht wie wohl alle Pestos aus Kräutern, Olivenöl, Nüssen (ich nehme gerne Walnüsse statt der teuren Pinienkerne) und einem Hartkäse wie Parmesan oder Pecorino.
Das alles püriert man mit dem Zauberstab, schmeckt mit etwas Salz ab, und füllt es dann in Gläser ab. So hält sich das Pesto im Kühlschrank rund drei bis fünf Tage. Wichtig ist dabei, dass immer eine geschlossene Ölschicht die Oberfläche bedeckt.
Wenn Ihr es länger haltbar machen wollt, könnt Ihr als ersten Schritt Käse und Nüsse weglassen. So hält sich das Pesto sicher mindestens doppelt so lange. Als zweiten, eleganteren Schritt könnt Ihr es aber auch einfach in einer Eiswürfelform einfrieren und habt dann immer perfekte kleine Portionen zur Hand.
Die Varianten
Pesto kann man natürlich nicht nur aus Bärlauch machen. Vieles taugt, hier ein paar Beispiele: eingelegte, getrocknete Tomaten (schmeckt!), Basilikum (der Klassiker, schmeckt!), Rucola (schmeckt!), Grünkohl (schmeckt!), Wirsing (geht so), Petersilie (schmeckt recht intensiv) und Brennesseln. Letztere schmecken auch als Pesto, aber besser schmecken sie, wenn man sie kocht, also so zubereitet wie Spinat.
Zu beachten ist wenig bei der Pestoherstellung. So kann man zum Beispiel alle klassischen Kohlsorten wie Schwarzkohl, Grünkohl, Wirsing auch roh verzehren, also auch zu Pesto verarbeiten.
Was man vielleicht wissen muss, ist, dass man faserige Pflanzen vorher kurz durchhacken sollte, weil sich sonst die Fasern um das Schneidmesser im Zauberstab wickeln.
Die Verwendung
Meistens wird man das Pesto wohl mit Nudeln essen, aber es schmeckt auch im Risotto, auf Röstbrot (als eine Art schnelle Bruschetta), als Salatsauce zum Nudelspargelsalat (!), oder auch auf einem Kotelett.
Und wenn Ihr Euer Pesto mit etwas Frischkäse vermengt, habt Ihr in Sekunden eine feine Raviolifüllung zur Hand!
Unten findet Ihr das Rezept zum Pesto mit Bärlauch und das Rezept zum Pesto Rosso, mit getrockneten Tomaten. Guten Appetit! –– www.soulfoodie.de , Update: Mai 2024
Pesto mit Bärlauch
Zutaten
- 70 g Bärlauch
- 30 g Walnüsse
- 50 g Parmesan oder Pecorino
- 125 g Olivenöl
- 1 Prise Salz, zum Abschmecken
- 1 Spritzer frischer Zitronensaft, optional, falls vorhanden
Zubereitung
- Bärlauch waschen, schleudern und grob hacken. Käse grob reiben. Dann alles in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer pürieren. Wenn die Konsistenz zu dick ist, gibt man einfach noch etwas Öl dazu.
- Am Ende abschmecken, evtl. ist noch eine Prise Salz, mehr Öl, oder auch noch ein Spritzer Säure in Form von Zitronensaft notwendig.
- Die Menge füllt zwei kleine Marmeladengläser. Das Pesto hält sich im Kühlschrank rund eine Woche (immer mit dichter Ölschicht bedeckt). Wer es länger haltbar machen möchte, friert es in einer Eiswürfelform ein.
Pesto Rosso
Zutaten
- 80 g getrocknete Tomaten, nicht eingelegt (bspw. Dittmann/REWE, eine Packung)
- 80 ml Olivenöl (eher dann letztendlich 100 ml oder gar 120 ml, bis die Konsistenz stimmt)
- 50 g Nüsse mit Haut, bspw. Walnüsse, Haselnüsse oder Mandeln
- 50 g Parmesan oder Pecorino
- 1 Knoblauchzehe, geschält
Zum Abschmecken
- 1 Prise Salz, Pfeffer, zum Abschmecken
- 1–2 Spritzer frischer Zitronensaft,wenn vorhanden, zum Abschmecken
Zubereitung
- Wer viel Zeit hat, schneidet am Vortag die Tomaten klein und gibt sie mit dem Öl in ein Gläschen zum Weichwerden in den Kühlschrank. Wer wenig Zeit hat, schneidet dieTomaten klein, gibt sie in eine kleine Schüssel und gibt kochend Wasser darüber. Nach 60 min das Wasser abgießen, fertig.
- Käse grob reiben, Nüsse vorhacken, sonst schafft es der Mixstab nicht. Dann alle Zutaten in einen hohen Behälter geben, zuerst einmal 80ml Öl dazu, dann mit dem Zauberstab mixen.
- Abschmecken und schauen, ob die Konsistenz stimmt. Evtl. etwas mehr Öl, Prise Salz, Pfeffer, Zitronensaft. Nochmals pürieren, nochmals abschmecken, fertig.
- Wenn vom Pesto etwas überbleibt, gibt man es in ein kleines Glas, gibt zum Bedecken Olivenöl darüber und stellt es in den Kühlschrank. Es hält sich unter einer dichten Ölschicht rund drei bis vier Tage.
- Man könnte auf die Versuchung kommen, für ein etwas leichteres Ergebnis anteilig Wasser, statt Öl dazuzugeben. Das emulgiert dann aber und wird unansehnlich, das würde ich nicht machen.
- Getrocknete Tomaten gibt es auch bereits in Öl eingelegt. Aber schaut da mal auf die Zutatenliste. Da finden sich viele Dinge, die man eigentlich nicht haben will. Beispielsweise bei Dittmann: 55% Tomaten, Rapsöl, Knoblauch, Speisesalz, Branntweinessig, Kräuter, Säuerungsmittel Zitronensäure, Antioxidationsmittel Natriummetabisulfit, Ascorbinsäure. Ich verwende lieber die reinen Tomaten.
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