Selbstgemachtes Pulled Pork ist superlecker, aber wer hat schon einen Smoker zur Hand und wer mag denn auch noch immer die nötigen 15 Stunden Zeit aufbringen. Hier kommt eine Variante, die sich auch im heimischen Ofen zubereiten lässt und die viel weniger Zeit braucht.
Haha, ich war schon immer ein großer McRib-Fan, von daher war es natürlich ein Leichtes, mich für Pulled Pork Burger zu begeistern. Schweinefleisch kann einfach sehr gut schmecken. Das im Supermarkt gekaufte, fertige Pulled Pork konnte mich allerdings bisher überhaupt nicht überzeugen (wieso eigentlich? was machen die falsch?) und läuft bei uns im Moment unter ungenießbar.
Wenn man bereit ist, ein paar Abstriche in Kauf zu nehmen gegenüber dem klassischen Pulled Pork aus dem Smoker, dann gelingt das Pulled Pork aber auch in den heimischen vier Wänden, ganz ohne die Bude zu verräuchern. Wir verzichten auf extreme Raucharomen und perfekte buttrige Zartheit, und realisieren einfach einen sehr langsam gegarten, gut gewürzten Schweinebraten. Schmeckt nicht? Doch, das schmeckt, versprochen! Das Fleisch wird auch nach der Ofenmethode schön zart, hat einen intensiven, feinen Geschmack und lässt sich gut rupfen.
Der finale Geschmack auf dem Burger lebt dann letzten Endes auch von der intensiven BBQ-Sauce auf dem Brötchen, vom selbstgemachten Krautsalat (leckerst!!), von den Pickles und von der Spezialsauce. Ich würde wetten, dass auch der Profi dann im finalen Burger den Unterschied zwischen Pulled Pork aus dem Ofen und aus dem Smoker nicht mehr felsenfest sicher erkennt.
Ich mache das Rezept mit 2–3 kg Schweinenacken, was dann auch eine richtig große Portion ergibt – es muss sich ja lohnen, wenn der Ofen fünf Stunden läuft. Dann friere ich portionsweise ein, taue nach Bedarf auf (Mikrowelle, schonend) und brate dann die Menge, die ich brauche, in einer sehr heißen Pfanne ganz kurz nochmals an. So schmeckt das aufgetaute Fleisch sogar besser, als das Fleisch direkt aus dem Ofen.
Wer unbedingt mehr Rauchgeschmack am Fleisch will, nimmt Liquid Smoke und dosiert dabei aber sehr, sehr vorsichtig.
Pulled Pork Burger aus dem heimischen Ofen
Zutaten
- 2,5 kg Schweinenacken bzw. Kamm das ergibt 8-10 Portionen (ich friere die Hälfte nach dem Garen ein)
- 5 EL Blockhouse-Zaubergewürz o.a. Grillgewürz nach Geschmack
- 1 EL Schwarzer Pfeffer
- 1 EL Salz
- 4 EL Öl
- 4 Burger Buns
- 1 Glas Gewürzgurken in Streifen
- 2 Portionen Rotkohlkrautsalat Rezept siehe unten
- 1 Portion Ketchup
- 1 Portion BBQ-Sauce
- 1 Portion Spezialsauce Rezept siehe unten
Zubereitung
- Schweinenacken einölen mit 2 EL Öl und großzügig mit dem Blockhouse-Gewürz, dem Pfeffer und dem Salz einreiben. Dann in einem großen Edelstahltopf im restlichen Öl von allen Seiten Farbe nehmen lassen.
- Schmortopf vorbereiten: Der große Edelstahltopf samt Deckel reicht notfalls (siehe Anmerkungen unten), aber Profis nehmen einen Dutch Oven aus Gusseisen. Paar saubere Steine in den Topf legen, damit das Fleisch nicht in seiner Brühe schwimmt. Fleisch drauf. In den Ofen, Ober- und Unterhitze, 125 °C im Ofen, 4 bis 5 Stunden. Die Kerntemperatur des Fleisches soll am Ende 90 bis 95°C sein. Wenn das erreicht ist, Topf raus, halbe Stunde mit Deckel drauf abkühlen lassen. Besser als die Messung der Fleischtemperatur ist, zu schauen, ob man überall leicht einstechen kann.
- Jetzt Fleisch raus, auf ein tiefes Backbleck, mit zwei Gabeln zerzupfen, bisschen Bratensaft drüber geben, dezent mit Salz, Pfeffer und Grillgewürz abschmecken. Eine Hälfte erkalten lassen und portionsweise einfrieren.
- Burger anrichten: Brötchenschnittflächen rösten, BBQ-Sauce auf beide Seiten geben, dann von unten nach oben: Brötchen, Fleisch, Spezialsauce, Krautsalat, Gurkenstreifen, Brötchendeckel. Holzspieß durch! 🙂
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