Wer seinen Frischkäse selber macht, der hat Spaß und weiß, was drin ist!
Klassisch wird Ricotta aus der Süßmolke hergestellt, die als Abfallprodukt bei der Herstellung anderer Käse wie Mozzarella übrigbleibt und noch viel Eiweiß enthält. Dieser Molke setzt man dann Frischmilch zu, um ein Ausfällen eines bestimmten Eiweißes (Albumin) zu erreichen. Nach der Ricottaherstellung bleibt dann die grünliche Sauermolke übrig.
Wir machen es anders, viel schneller, aber mit ebenso leckerem Ergebnis. Man braucht dazu nur einen Liter vollfetter Frischmilch, Essig oder Zitronensaft, Salz und einen Topf. Der Arbeitsaufwand ist nur 15 Minuten. Dann wartet man eine Stunde und dann kann man auch schon den Käsebruch in einem Tuch oder in einer Käseform auspressen. Unten findet Ihr das überschaubare Rezept.
Ist der hausgemachte Blitz-Ricotta erst einmal fertig, dann kann man damit alles machen, was man sonst auch mit italienischem Ricotta oder mit Philadelphia anstellt – von der Piadina bis zum Käsekuchen. Hier ein paar Rezepte im Detail:
Kräuter-Ricotta
Frische Kräuter nach Geschmack zusammenstellen (Schnittlauch, Bärlauch, Petersilie, Liebstöckl etc.), fein hacken, unter den frischen Ricotta mischen. Mit ein wenig Zitronenabrieb, einem TL Olivenöl und Salz abschmecken, nochmal abschmecken, dann in der Käseform oder im Käsetuch einen Tag abtropfen lassen. Schmeckt super auf frisch gebackenem Brot, auf selbstgebackenen Brötchen oder auf Tramezzini.
Grüne-Soße-Ricotta
Frischen Kräutermix „Grüne Soße“ abzupfen und fein hacken oder TK-Kräuter nehmen, unter den Ricotta heben, mit Salz und etwas Senf abschmecken. Passt gut aufs Brot, oder auch zu Pellkartoffeln, Roastbeef und einem nicht zu harten Ei als feinere Variante der klassischen Frankfurter Grünen Soße.
Ricotta-Ravioli
Die Ricotta-Ravioli sind mittlerweile zum eigenen Eintrag geworden. Hier findet Ihr nun auch ein universelles, gelingsicheres Nudelteigrezept, das natürlich auch für Tagliatelle, für Lasagneplatten und ähnliche Geschichten taugt!
Ricotta auf die Schnelle
Zutaten
- 1 l Frischmilch, 3,5%, keine H-Milch
- 25 ml Essig, bspw. Hengstenberg Altmeister, oder Apfelessig oder auch Zitronensaft
- 1 EL Salz, getrichen (wer den Ricotta mit Früchten essen möchte, nimmt nur 1 TL)
Zubereitung
- Milch unter Rühren mit dem Schneebesen erhitzen, bis sie erste leichte Bewegung zeigt, also gerade anfängt zu simmern. Vorsicht: sie brennt leicht an!
- Topf vom Herd, Holzspatel nehmen und damit Salz und Essig einrühren. Ab jetzt nicht mehr rühren, denn der entstehende Käsebruch soll stückig bleiben. Etwas warten: Gerinnt die Milch? Sonst noch etwas mehr Essig unterheben.
- Abgedeckt an einem kühlen Ort 1 Stunde stehen lassen.
- Käsebruch durch ein sauberes Geschirrhandtuch gießen und gut ausdrücken.
- Käse in einen (Tupper)Behälter löffeln. Er hält sich im Kühlschrank einige Tage.
- Der selbstgemachte Ricotta taugt perfekt für Raviolifüllungen, für das Frühstücksmüsli, mit Radieschen aufs Brot, für Gnocchi und für viele andere Rezepte. Mit Kräutern und dezent abgeschmeckt mit etwas mehr Salz und Säure wird er zum feinen Kräuterfrischkäse.
- Wer es besonders professionell machen möchte, nimmt statt dem Geschirrhandtuch ein großporiges sog. Käsetuch oder eine spezielle Käseform. In der Form bekommt der Käse dann auch das klassische Riffelmuster.
- Echter Ricotta wird aus der Süßmolke hergestellt, die als Abfallprodukt bei der Herstellung anderer Käse wie Mozzarella übrigbleibt und noch viel Eiweiß enthält. Dieser Molke setzt man dann Frischmilch zu, um ein Ausfällen des Eiweißes (Albumin) zu erreichen. Nach der Ricottaherstellung bleibt dann die grünliche Sauermolke übrig.
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