Sardinen gelten als sehr gesund und haben sogar mehr Omega-3-Fettsäuren als Thunfisch. Sardinen sind sozusagen ein Superfood. Ein guter Grund, die Fischchen in den eigenen Speiseplan einzubauen.
Spanier und Portugiesen genießen sie frisch vom Grill, aber bei uns in Deutschland ist die häufigste Darreichungsform die Ölsardine in der Dose.
Was als klassische Ölsardine angeboten wird
Ölsardinen gibt es pur, in Tomatensauce, mit Zitrone, Chili oder Piment. Es gibt sie in preiswertem Sojaöl oder in teurem Olivenöl, mit Haut und Gräten oder als gehäutete Filets. Die Spanne reicht von der Aldi-Dose mit mageren Fischen in Sojaöl für 99 Cents, bis zu fetten Cossais-Jahrgangssardinen in feinstem Olivenöl für 14 € und mehr (Partner-Link).
Was es mit den „Jahrgangssardinen“ auf sich hat
Jahrgangssardinen (Sardines Millésimées, Vintage Sardines, Sardines „Limited Reserva Edition“) werden ausschließlich in den späten Sommermonaten um September gefangen, weil dann die Fische besonders fett sind. Sie werden in Olivenöl oder Erdnussöl eingelegt, und die Dose wird mit dem Jahr der Abfüllung gekennzeichnet – daher kommt auch der Name.
Der Aufdruck hat nicht den Zweck wie beim Wein, besonders gute Jahrgänge zu erkennen, sondern hilft schlicht dabei, das Alter der Dose feststellen zu können. Für den besten Geschmack sollte man die Dosen mindestens ein Jahr lagern, damit das Öl Zeit hat, den Fisch mürber und geschmackvoller zu machen.
Gemeinhin hält man die Sardine nach zwei bis drei Jahren für perfekt gereift, aber es gibt auch Kenner, denen der Fisch erst lange nach dem Verfallsdatum so richtig mundet. Hier im Artikel von 2015 verkosten die Feinschmecker Sardinen mit Ablaufdaten bis runter zu 2002 (die also schon 13 Jahre abgelaufen sind) und ebenjene älteste Dose, eine Quiberonnaise in Erdnussöl, gewinnt tatsächlich den Geschmacktstest.
Merke: als Haltbarkeit wird auf den Sardinendosen meist eine Zeitspanne von fünf Jahren angegeben. Die Gewinnerdose war also sage und schreibe 18 Jahre alt.
Falls Ihr einmal ein paar der edlen Jahrgangsdosen ergattert, dann lagert sie im kühlen Keller und denkt daran, sie während der Lagerung alle paar Monate einmal zu wenden. So stellt Ihr sicher, dass der Fisch immer gut vom Öl benetzt ist.
Wie man die Jahrgangssardinen genießt
Klassisch werden die edlen Jahrgangssardinen direkt in der schönen Dose mit etwas geröstetem Baguette und einem kleinen Salat serviert. Ebenso taugen sie aber auch als Sandwich, im angetoasteten Ciabattabrötchen mit Kapern, Petersilie, Tomate, Rucola und Zitronensaft.
Diese frischen Gegenspieler nimmt man auch dazu, wenn man die Sardinen für eine Pastasauce verwendet. Dann fehlen nur noch geröstete Semmelbrösel als Topping, die hier den klassischen Parmesan oder Pecorino vertreten. Unten seht Ihr das Rezept dazu.
Und wie schmeckt die schnöde Dosensardine nun im Brötchen oder auf den Nudeln, mit etwas Zitrone und etwas Grünem? Sie schmeckt schlicht genial, probiert es unbedingt aus!
Galerie
In der Bildergalerie seht Ihr die Soulfoodie-Dosensammlung, die schönen Kunstdosen, das aufgedruckte Datum bei den Jahrgangssardinen (daher der Name) und die Schritte bis zur Pasta (unten folgt das Rezept). Viel Spaß damit!
–– www.soulfoodie.de , September 2024 ✓
Spaghetti con Sarde e Limone
Zutaten
- 2–3 EL Olivenöl, insgesamt
- 2 EL Panko-Brotkrumen, gehäufte EL
- 1 gute Prise Salz fürs Nudelwasser
- 200 g Spaghetti oder Tagliatelle
- 3 Lauchzwiebeln, in feinen Ringen
- 4 Knoblauchzehen, in sehr feinen Scheiben
- 1 Dose gute Ölsardinen in Olivenöl
- 1 EL Kapern mit etwas Lake
- 1 Biozitrone, Abrieb und Saft
- 1 gute Prise süße Pul-Biber-Chiliflocken oder andere süßliche Chiliflocken
- 1 gute Handvoll glatte Petersilie, grob gehackt
- 1 Prise Salz, Pfeffer zum Abschmecken
Zubereitung
- Pfanne: 2 TL Olivenöl, darin die Panko-Brösel (mit einer Miniprise Salz) fuchsbraun anbraten. Auf Küchenkrepp geben, zur Seite.
- Topf: Nudelwasser aufsetzen, salzen. Ins kochende Wasser die Nudeln geben.
- Pfanne: 1 EL Öl, Lauchzwiebeln und Knoblauch anbraten, bis sie gut Farbe genommen haben. Dann dazu: Ölsardinen mit rund der Hälfte des Öls, Kapern, Abrieb und Saft der ganzen Zitrone, Prise Pulbiber. Dann die Pfanne von der Hitze schieben.
- Die Pasta abgießen, dabei 1 Tasse Nudelwasser auffangen. Pasta in die Pfanne zu den Sardinen geben. Etwas Hitze unter die Pfanne geben, dann die Petersilie dazu, dann gut durchschwenken. Abstimmen mit Salz&Pfeffer und mit etwas aufgefangenen Nudelwasser.
- Auf vorgewärmten Tellern anrichten, mit Zitronenzesten, Petersilienzweig und einer Prise schwarzem Pfeffer garnieren. Panko-Brösel dazureichen.
Feedback