Ihr geht gerne vietnamesisch essen, und Ihr mögt dort besonders die knackigen Summer Rolls? Dann geht es Euch wie mir. Falls Ihr die feinen Rollen auch einmal zu Hause machen wollt, findet Ihr hier nun ein gelingsicheres Rezept. Viel Spaß damit!
Ich liebe die vietnamesische Küche. Koreanisch und thailändisch ist mir oft zu überwürzt, chinesisch manchmal zu fett und zu deftig und japanisches Sushi zu langweilig. Die vietnamesische Küche kommt dagegen immer leichtfüßig frisch, vielseitig, bekömmlich, elegant und fein daher. Ich liebe die Suppen wie die Pho Bo oder die Pho Ga, die vegetarischen Gerichte mit Kokos und Crispy Tofu und die leichten Nachspeisen mit Mango. Dazu Wassermelonensaft, yum!
Und vorneweg? Sommerrollen! Natürlich sind die frittierten Frühlingsrollen und die kleinen Schwestern, die Herbstrollen, auch lecker, aber sie sind einfach zu fett und damit weder gesund, noch bekömmlich. Die Sommerrolle kommt dagegen ganz ohne Fritteuse aus. Knackiges Gemüse, mageres, würziges Fleisch, Garnelen oder auch Tofu und frischer Koriander, in ein Reisblatt gewickelt und dann gestippt in Hoisin- oder Erdnusssauce – das macht schnell süchtig.
Wer auswärts essen möchte und in der Rhein-Main-Region wohnt, der besucht Bun Bo, und bestellt sich den Klassiker mit Schweinchen und Garnelen oder auch die Veggie-Variante mit Tofuwürfeln (nicht auf der Karte) und ist glücklich. Wer die Rollen selbst machen möchte, findet unten einen Rezeptvorschlag.
Die Rollen sind rasch gemacht und halten sich in Cellophan locker ein, zwei Tage. Das Wickeln ist wie schon bei den Jiaozi ein bisschen Übungssache, aber wenn Ihr wie ich anfangs ein paar Reispapierblätter verhunzt, ist das wohl kein Weltuntergang.
Auch der Dip ist im Rezept beschrieben. Ich mag die Rollen eher modern mit einem Hoisin-Erdnus-Dip, gerne auch mit etwas Kokosmilch, aber klassisch ist das dann nicht mehr.
Der klassische Dip basiert schlicht auf einer (selbstgekochten) Hoisinsauce mit ein paar gehackten Erdnüssen oben drauf. Probiert ruhig auch mal andere, fertige Saucen. Auch Siracha oder süßsaure Sauce passen. Ihr solltet dann nur die Saucen im Asia-Shop kaufen, denn der Unterschied zu den Produkten vom deutschen Supermarkt ist je nach Sauce sehr groß.
–
Summer Rolls
Zutaten
- 200-250 g Rinderhack
- 2 Lauchzwiebeln
- 1-2 EL Öl
- 2 Spritzer Sojasauce
- 3 Möhren
- 1 Bund Koriander
- 90 g Bio-Garnelen, vorgekocht (das ist die Packungsgröße bei Edeka)
- 10 Reispapierblätter
Zubereitung
- Klassische vietnamesische Sauce: Schlicht Hoisinsauce mit ein paar Erdnussbröseln obendrauf.
- Moderne Variante: 3–4 EL crunchy Erdnussbutter, 4 TL Hoisinsauce, 1/2 TL Zucker, 1/2 TL milde Chiliflocken (Pul Biber), 1–2 Spritzer Fischsauce, 2–3 EL Kokosmilch. Gut verrühren, dann nach und nach 6–10 cl Wasser einrühren, bis die Konsistenz gut ist. Vorsichtig abschmecken mit Pfeffer, Salz, Fischsauce, und evtl. kleinem Spritzer Zitronensaft.
- Sauce zubereiten und kaltstellen. Vorm Servieren nochmals kurz abschmecken.
- Hack mit Lauchzwiebelringen in Öl braten, dann mit Sojasauce abschmecken und zur Seite stellen, erkalten lassen. Möhren putzen und in lange, dünne Stifte schneiden, Salatblätter entlang der Rippe schneiden, Koriander grob hacken, Garnelen überbrühen, dann längs halbieren.
- Pfanne mit knapp handwarmem Wasser bereitstellen. Ein Reispapierblatt kurz einlegen, dann raus auf ein großes Brett damit (das Blatt wird auf dem Brett weich). Im unteren Drittel die Zutaten daraufgeben, Garnelen nach unten, Koriander nach unten, li/re einschlagen, dann von unten aufwickeln. Auf einem geölten Teller parken oder in Frischhaltefolie wickeln.
- Rollen mit den Saucen servieren – es passen die selbstgemachte Hoisin-Erdnusssauce sowie fertige Siracha- und Sweet&Spicy-Sauce.
- Das klassische Rezept verwendet die Garnelen mit Schweinefleisch, aber ich finde das Rinderhack fast schmackhafter. Die Garnelen passen aber dennoch. Sie sehen schön aus und bieten einen interessanten, neuen Geschmack und Biss.
- Es ist Absicht, dass die Reisnudeln fehlen. Man kann sie dazuwickeln, aber ich finde das Gericht besser ohne die Nudeln.
- Ihr mögt andere Einlagen? Vieles passt! Kleine, gebratene Tofuwürfel sind sehr gut, auch gebratene SPAM-Streifen sind gut, dito Hühnchenfleisch oder Paprikastreifen.
- Man kann die Rollen auch so bauen, dass oben die Kräuter rausschauen. Das sieht dann besonders hübsch aus, lässt sich allerdings nicht mehr so gut vorbereiten (in Klarsichtfolie wickeln).
- Die Hoisinsauce kann man relativ leicht selbst kochen. Das macht allerdings jeder anders, wie eine Youtube-Suche zeigt. Rezept-Tipps dafür: https://youtu.be/hw16aAz49Uo oder das Rezept im Klassiker-Kochbuch „Pho — Vietnams magische Wundersuppe“ von Andrea Nguyen.
Feedback