Ihr Lieben, liebt Ihr auch die authentische italienische Küche? Dann seid Ihr hier richtig! Heute gibt es selbstgemachte Tortellini in einer ebenso selbstgekochten, feinen Hühnerbrühe – ganz schlicht, aber gerade deshalb besonders edel!
Die Tortellini
Ich kann kein Italienisch, aber ein paar Wörter kann ich mir merken. Topo: die Maus, Topolino: das Mäuschen. Torta: der Kuchen, Tortellino: der kleine Kuchen.
Tortellini ist der Plural von Tortellino, dem „kleinen Kuchen“. Es ist die Rede von ringförmigen, gefüllten Teigwaren, ähnlich den Ravioli. Die traditionelle Füllung besteht aus Schweinefleisch, Parmaschinken, Mortadella, Parmesan, Ei und Muskatnuss. Wir hatten schon zweimal das Vergnügen, direkt aus Bologna eingeflogene, frische Tortellini hier zu verkosten. Die waren so gut, dass ich sie auch mal selbst machen wollte!
Das Rezept
Praktischerweise gibt es auf Soulfoodie bereits zwei wichtige Bestandteile des Rezepts, nämlich die gute Fleischbrühe und den Nudelteig.
Es fehlt nur noch die Info, mit was man die kleinen Dinger genau füllt und wie man sie faltet. Seht hier die Faltanleitung als Daumenkino und unten im Anschluss das komplette Rezept. Übrigens faltet man die Tortellini in Italien selten allein – das ist ein soziales, meist sonntägliches Event für die ganze Familie.
Lessons Learned
Tortellini machen Spaß und schmecken lecker! Zu beachten gibt es eigentlich nur zwei Dinge: man darf die Füllung nicht versalzen (Käse, Wurst und Schinken sind schon sehr salzig) und man darf den Nudelteig nicht austrocknen lassen. Ist der ausgerollte Teig zu trocken, kleben die Enden nicht mehr zusammen und lassen sich auch nicht zum Ringchen formen – da hilft auch kein Wasser aus dem Zerstäuber.
Aber auch dieses Problem ist schnell gelöst: Sammelt alle ledrigen Teigreste ein, befeuchtet die Hände etwas, knetet, lasst den Teig fünf Minuten in Zellophan ruhen, rollt neu aus. 🙂
Zur Mythologie: Wenn Euch die Tortellini an kleine Bauchnabel erinnern, liegt Ihr richtig. Der Legende nach sind sie dem Bauchnabel der Venus, der Göttin der Liebe nachempfunden. Die schöne Venus kam zu einem Wirtshaus in Bologna. Der dortige Koch schaute durchs Schlüsselloch, sah ihren Bauchnabel und war so beeindruckt von dessen Schönheit, dass er ihr zu Ehren die Tortellini kreiiert hat!
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www.soulfoodie.de , Ende September 2024
Tortellini in Brodo
Kochutensilien
- 1 Nudelmaschine oder Nudelholz
- 1 kleine selbst zugeschnittene Kartonschablone, 4×4 cm
Zutaten
- 1,6 Liter gute Hühnerbrühe oder andere Fleischbrühe Soulfoodie.de: Hühnerbrühe „sehr fein“
- 250 g Semola alle Arten taugen
- 100 ml Wasser wer mag, ersetzt einen Teil des Wassers mit ein, zwei Eigelben
- 80 g Schweinehack oder anderes Hack
- 70 g Mortadella oder notfalls Lyoner
- 30 g Prosciutto oder notfalls geräuchterter Bauernschinken
- 15–20 g Parmesan, fein gerieben
- 1 Ei
- 1 Prise 1 Prise schwarzer Pfeffer, Salz (vorsichtig), frischgeriebener Muskat (nicht zu knapp, Muskat ist wichtig)
- 1 handvoll frisch gehackte, glatte Petersilie, eine Möhre in Julienne
Zubereitung
- Alles für die Füllung sorgfältig fein hacken, vermengen, gut abschmecken (Vorsicht mit dem Salz).
- Den Nudelteig kneten, ruhen lassen, Teigbahnen machen (bei einer Marcato-Nudelmaschine passt Stufe 5–6 gut).
- Vorbemerkung: Man sollte jetzt in 3..4 Chargen arbeiten und den restlichen Teig in Klarsichtfolie im Kühlschrank parken. Wenn der Teig doch austrocknet, weil Ihr zu langsam wart: Gebt ein bisschen Wasser auf die Hände, knetet, macht neue Bahnen.
- Die Teigbahnen nicht mit Stärke bestäuben, sonst kleben im Anschluss die Ränder und die Enden nicht zusammen.
- Mit einem Pizzarad oder Messer erst 4cm-Streifen, dann 4x4cm-Quadrate schneiden (eine kleine 4x4cm-Kartonschablone hilft dabei).
- Je einen Kleks Füllung mittig auf die Quadrate geben, den Teig zum Dreieck falten, zum Tortellino rollen, die Enden dann gut zusammendrücken.
- Die Tortellini auf leicht eingeölten Tellern parken, so, dass sie sich nicht berühren. Volle Teller einfrieren. Wenn die Tortellini gefroren sind, kann man sie portionsweise in Tüten verpacken und so für längere Zeit platzsparend einfrieren.
Die Tortellini kochen und servieren
- Suppenteller vorwärmen, Brühe erhitzen – sie sollte ganz leicht simmern, keinesfalls kochen. Die Tortellini in der Suppenbrühe garziehen lassen. Sie sind gar, wenn sie hochkommen (zur Sicherheit eines probieren, lieber etwas länger ziehen lassen!).
- Einfacher ist es übrigens, zwei Töpfe für Brühe und für Nudelkochwasser aufzusetzen. So kann man die Tortellini leicht wallend kochen und die Brühe nur simmern lassen. Alles ist so besser kontrollierbar. Aber in der Brühe gezogen, schmecken sie besser.
- Tortellini und Brühe in die vorgewärmten Teller geben, mit etwas glatter Petersilie und Möhrenjulienne garnieren und mit geröstetem Weißbrot servieren.
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