Hallo Ihr Lieben! Wie wäre es denn mal mit einem Döner ohne Fleisch, bei dem Ihr nichts vermisst? Lasst Euch überraschen!
Die Basis für den Veggie Döner
Es gibt Produkte, die finde ich sofort nach dem Studium der Zutatenliste unsympathisch. Bestes Beispiel sind die Süßgetränke der Firma „Innocent“ (schöner Name), die zuverlässig – sei es Blaubeersaft, Mangosaft, was auch immer – zum größten Teil aus billigem Apfelsaft bestehen. Pfui!
Und es gibt Produkte, die ich sofort ins Herz schließe. Schaut mal auf die Zutatenliste von Barilla-Spaghetti. Ihr findet nur genau eine Zutat, nämlich … Hartweizengrieß! Wahnsinnig elegant, oder? Und diese Nudeln brauchen auch nicht mehr. Da fehlt auch kein Salz oder E420 oder E263 oder … Apfelsaft. Top!
Genauso elegant ist auch die Zutatenliste der Soja-Medaillons der Firma Vantastic Foods. Die Medaillons bestehen einfach mal zu 100% aus Sojamehl.
Merke: Soulfoodie bekommt kein Geld von Vantastic Foods, sondern findet die Produkte einfach gut.
Die Zubereitung
Vantastic Foods empfiehlt für die großgeratenen Sojaschnetzel ein Aufkochen mit Brühe und dann ein mehrfaches Auswaschen und Ausdrücken. Der Sinn der Übung ist, dem lästigen Sojageschmack entgegenzuwirken. Ich habe verschiedene Zubereitungsarten probiert und bin mittlerweile von der Firmenmethode abgekommen.
Mittlerweile verwende ich keine (gekörnte) Gemüsebrühe mehr, weil dann die Schnetzel zu sehr nach Brühe schmecken – nach Sellerie, Möhren und Salz. Das kann man sich eigentlich auch überlegen: Im Schritte des Einweiches will man doch einfach nur Umami.
Umami-Power kann man zum Glück schnell und leicht selbst herstellen. Man brät ein paar Zwiebeln und Knoblauchzehen an, gibt noch ein paar getrocknete Shiitake hinzu, löscht mit Sojasauce und Wasser ab und lässt diesen Sud ein ein paar Minuten köcheln. Mehr Umami geht nicht. Dann werden die Schnetzel darin 10 Minuten eingeweicht, dann wird abgegossen. Wer nun die Schnetzel, wie vom Hersteller empfohlen, kräftig auspresst, der hat vergessen, was die Shiitake gekostet haben. Presst die Schnetzel also nur sachte aus.
Im Anschluss kommen die Teile in die Marinade, die Ihr vielleicht schon vom Döner-Rezept her kennt. Ab hier verabschieden wir uns von der veganen Idee und werden vegetarisch. Wer vegan bleiben möchte, nimmt Sojaquark statt Quark.
Wenn die Schnetzel durchgezogen sind, könnte man sie braten. Ich habe das ausprobiert, aber zu viel Öl gebraucht und kein richtig knuspriges Ergebnis erzielt. Gebt sie lieber in den Ofen und macht gegen Ende kurz den Grill an. Schwarze Öhrchen sind gewollt, und verhelfen dem Tofu zu einer wunderbaren Knusprigkeit.
Das Ergebnis wird richtig lecker, versprochen!
Wenn geröstetes Pita-Brot, Zwiebelringe, Salat, Tomaten und Knoblauchsauce bereitstehen, ist das anschließende Döner-Bauen dann Business as Usual.
Lessons Learned
Mittlerweile habe ich diese Veggie Döner schon ein paarmal zubereitet und folgendes dabei gelernt:
- Nicht gut ist, wenn die Tofu-Schnetzel nach gekörnter Gemüsebrühe schmecken. Die Brühe ist hier fehl am Platz.
- Die Schnetzel brauchen viel Würze, also nimmt man lieber mal einen Teelöffel mehr vom Dönergewürz.
- Die Zubereitung funktioniert viel besser unter dem Backofengrill, als in der Pfanne. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man damit auch weniger Öl benötigt.
- Das Ergebnis lebt von den Röstaromen. Lasst die Schnetzel lieber mal noch eine Minute länger unter dem Grill, auch wenn Teile der Schnetzel schon dunkel oder schwarz werden.
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Im besten Falle kredenzt Ihr Eure Veggie Döner dann einmal einem überzeugten Fleischesser. Ich bin sicher, dass er reinfallen wird und den Döner für einen feinen Hühnchen- oder Truthahn-Döner hält! 🙂
Veggie Döner
Zutaten
- 1 Portion schnelle Umami-Brühe, siehe unten
- 2 handvoll Soja-Medaillons https://www.amazon.de/gp/product/B00P6G2K60
- 4-5 EL cremiger Skyr oder Sauerrahm oder vollfetter Yogurt o.ä.
- 3 EL gestrichene EL, Gülcan Döner Gyros Gewürzsalz Dose mit 250 g via Amazon
- 3 EL Olivenöl
- 1 paar Stöße PAM Cooking Spray, optional Alternativ kann man auch einfach etwas Olivenöl aufpinseln
Zutaten für die schnelle Brühe
- 2 EL Öl zum anbraten
- 1 handvoll getrocknete Shiikake
- 1 handvoll Zwiebelringe einer Lauchzwiebel
- 12 Knoblauchzehen
- 1 TL Zucker
- 2-3 gute Schuss Sojasauce
Zutaten für den Döner
- Gekaufte oder selbst gebackene Dönerbrötchen (siehe soulfoodie.de: Blitz-Döner ), dazu dann als kleines Buffet anbieten: Knoblauchyogurt, Pul Biber, rote Zwiebelringe, Tomatenscheiben, Salat, evtl. Schafskäse.
Zubereitung
- Brühe herstellen: kleinen Topf mit Öl aufsetzen, Zwiebeln, Knobi, Pilze anbraten, ablöschen mit Sojasauce und 2 Tassen Wasser, aufkochen und 10 Min. köcheln lassen, dann abschmecken – evtl. mehr Salz, Zucker, Sojasauce dazugeben.
- Sojamedaillons in die Brühe geben, einmal aufkochen, dann vom Herd, Deckel drauf, 10 Min. ziehen lassen. Dabei immer mal wenden, runterdrücken, damit alle einmal in der Brühe waren.
- Brühe und Medaillons erkalten lassen, dann die Medaillons vorsichtig ausdrücken. Nicht zu viel drücken, immer mal Konsistenz checken, Stückchen abschneiden, kosten. Dann die Medaillons in für Döner passende Stücke zupfen.
- In einer Schüssel den Skyr mit dem Dönergewürz und dem Olivenöl vermischen, die ausgedrückten Medaillons reingeben, gut mit der Hand vermengen, im Kühlschrank 1–2 h durchziehen lassen oder auch über Nacht.
- Ofen vorheizen, 250 Grad Ober-/Unterhitze. Backblech mit Backpapier bestücken.
- Mit den Fingern von den Medaillons die Sauce vorsichtig abstreifen – es soll noch Sauce darauf verbleiben, aber nicht zu viel. Die Medaillons auf das Papier setzen und am Ende mit zwei, drei kurzen Stößen PAM Sprühöl einsprühen. Dann in den Ofen geben, oberes Drittel, für ca. 12–16 Minuten oder bis die Kruste schön braun ist, dabei einmal wenden. Kurz vor Ende Grill an (dabeibleiben!).
- Döner bauen!
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