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Das Soulfoodie-Rezept für Food-Fotos

soulfoodie.de
Schöne Foodfotos ohne viel Ausrüstung.

Zutaten
  

  • 1 Kamera mit lichtstarkem Objektiv Bei mir ist es aktuell oft eine Sony A7III mit einem 24-70 f/2.8-Zoom. Anfangs reicht aber auch das Handy.
  • 1 Stativ, optional Tatsächlich verwende ich selbst nur selten ein Stativ. Ich würde aber für Smartphone-Shots eines nutzen, um nicht zu verwackeln.
  • 1 Fenster mit farbneutraler Jalousie Gerne nutze ich ein Fenster ohne direktes, hartes Sonnenlicht, in einem Raum mit weißen Wänden. Farbige Wände oder Vorhänge können stören, weil sie einen Farbstich erzeugen.
  • 1 schöner Untergrund Ich nutze oft ein altes Backblech von eBay oder gealterte Holzbretter.
  • 1 kleine Stehleiter oder auch ein Stuhl Die Leiter ist nützlich für die Ansichten von oben herab (Flat Lays).
  • 1 Kiste voll Requisiten Schickes Geschirr, altes Besteck, schöne Gläser, Essstäbchen, Burgerpapier, schöne Servietten, Foto-Knete, Klemmen, PAM-Sprühöl etc.
  • 1 Software für die Bildbearbeitung Photoshop oder auch Affinity Photo, beides taugt. Notfalls, mit eingeschränkten Möglichkeiten: Lightroom.

Anleitungen
 

  • Ich verwende ein Tageslichtfenster und achte darauf, dass keine direkte Sonne einfällt. Das von oben kommende Licht blocke ich mit einer farbneutralen Jalousie. Das verbleibende Licht fällt eher flach ein und wirkt dadurch spannender.
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    Anmerkung: auch direktes Sonnenlicht kann funktionieren, ist aber kniffliger zu nutzen. Hier ein > Beispiel.
  • Vorm Kochen und vorm eigentlichen Fotografieren mache ich einen Lichttest mit Platzhaltern für das Gericht. Zwiebeln stehen für Bouletten, eine Wasserschale für die Suppe, eine handvoll rohe Kartoffeln für die gekochten Kartoffeln etc.
  • Mit dem Testaufbau kann ich schon recht gut herausfinden, welcher Winkel am besten taugt – entweder mit dem Fenster als Gegenlicht oder als Gegenseitenlicht. Selten, bspw. hier, verwende ich es auch als Seitenlicht, eventuell dann auch ergänzt durch einen Reflektor von der gegenüberliegenden Seite.
  • Ich stelle die Kamera manuell ein, weil das für mich einfacher ist, als immer wieder zu überlegen, was denn die Automatik gerade denkt. Zur Belichtungskontrolle verwende ich das Live View Display, die Zebras und das Histogramm.
    Wichtig ist mir der perfekte Fokus. In der Galerie seht Ihr, dass fast jedes Foto einen Anker hat, sprich: einen Punkt, der auf jeden Fall scharf werden muss. Ich verwendet fast nie Focus-and-Recomposing, sondern lege den Fokuspunkt exakt passend. So probiere ich verschiedene Winkel aus und nehme 15–20 Fotos auf. Ich fotografiere ich aus der Hand, um flexibel zu sein. Am Ende stehen dann meist ein paar Close-ups, um etwas Abwechslung zu haben.
    Das 24-70-Zoom taugt sowohl für die Überkopfaufnahmen als auch für die Close-ups als auch für die Making-of-Bilder. Die Blende steht fast immer auf Offenblende 2,8. Wenn ich die Schärfentiefe verändern möchte, verändere ich meist nicht die Blende (und damit die Belichtung), sondern schlicht den Abstand. Mit dem Zoom kann ich dann mittels Brennweitenänderung den Bildausschnitt wieder anpassen wie gewünscht oder auch einfach im Anschluss zuschneiden.
  • Ich fotografiere in Raw und in JPEG parallel. Am PC scrolle ich dann flott durch die JPGs, notiere, welche gelungen sind und teste, ob ich in den JPEGs ausreichend Reserven zum Bearbeiten finde. Oft ist das der Fall (zumindest seitdem ich die Sony A7III verwende) und dann lösche ich die Raws einfach.
  • Zur Bearbeitung verwende ich gerne den Adobe-Camera-Raw-Filter, den es mittlerweile auch in der Filtersammlung in Photoshop gibt. Wer das Adobe-Abo-Modell scheut, nutzt einfach Affinity Photo. Auch diese Software bringt alles mit, was man für die Food-Photos braucht.
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    Grundlagen zur Fotografie, auch zur Food-Fotografie, findet Ihr in "Die Neue Fotoschule" / dpunkt-Verlag, Tricks zu Photoshop in "Advanced Photoshop" / dpunkt-Verlag.