Essen wie im Dschungelcamp? Weit gefehlt! Die hundertjährigen Enteneier aus China sind ein exotischer, aber delikater Leckerbissen.
Century Eggs oder hundertjährige Eier sind fermentierte Enteneier aus der chinesischen Küche. Mittlerweile bekommt man sie auch bei uns für rund zwei Euro pro Ei im Asia-Laden. Die Eier sind jahrelang ungekühlt haltbar. Man kann also gefahrlos ein paar Eier auf Vorrat kaufen, um dann irgendwann einmal den Besuch damit zu erschrecken.
Theoretisch kann man die Enteneier auch selbst fermentieren, aber das ist eine anspruchsvolle Geschichte, die auch gerne einmal schiefgeht. Selbst Fachfrau Emmy ist an den Century Eggs gescheitert. Wer es dennoch einmal probieren möchte, findet hier eine Anleitung:
Die Chinesen essen die Eier nicht etwa wie wir ein hartes Ei – solo, mit ein bisschen Salz –, sondern sie mischen sie unter Reis-Porridge. Geschmacklich sind sie unauffällig, aber keinesfalls schlecht. Sie riechen leicht nach Ammoniak, schmecken aber überhaupt nicht schwefelig oder faulig. Seidig, samtig, nach „reifem“ Ei, wenn das Sinn ergibt. Ich wüsste keinen vergleichbaren Geschmack.
Unten findet Ihr das Rezept zum Congee. Wenn der Reisbrei fertig ist, schneidet man die Eier in kleine Stücke und hebt sie unter. Ein paar Viertel hält man als Garnitur zurück und drapiert diese dann zusammen mit Lauchzwiebelringen und frischem Koriander auf dem Gericht. Schon ist das exotische Hingucker-Essen fertig … und schmeckt!
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Congee mit Century Eggs
Zutaten
- 1,5 Liter Hühnerbrühe
- 3/4 Tasse Jasmin-Duftreis
- 2 TL Öl
- 1 Tasse Schweinehack
- 1-2 Prisen Salz
- 4 Hundertjährige Eier aus dem Asia-Laden Hälfte in schönen Vierteln, Hälfte in kleinen Würfeln
- 1/2 Bund Frischer Koriander geschnitten
- 2 Lauchzwiebeln in Ringen
Zubereitung
- Annahme: Die Fleischbrühe sei schon fertig (man sollte immer etwas Brühe eingefroren haben). Dann folgt nur noch: Reis waschen, Brühe zum Kochen bringen, Reis und Öl dazu. 30-40 Min simmern lassen, so lange, bis der Reis nicht nur weich ist, sondern bis eine Art dicke Suppe oder Porridge entsteht. Immer wieder Rühren, damit der Reis nicht anbrennt. Gegen Ende das Hack und Eiwürfel dazu. Fleisch gar ziehen lassen, dann mit Salz abschmecken.Congee in Schüsselchen anrichten, mit Koriander, Lauchzwiebelringen und den noch übrigen Ei-Spalten garnieren.
- Congee (Aussprache: Kontschi, mit kurzem -tschi) ist schlicht chinesisches, deftiges Reis-Porridge und wird auch Jok genannt.
- Optional kann man das Hack auch zuerst in einer Pfanne in etwas Öl anbraten und Farbe nehmen lassen, das gibt mehr Geschmack.
- Ebenso eine gute Einlage ist das Hühnerfleisch vom Brühekochen. Es kann das Schweinehack ersetzen.
- Wer keinen Koriander mag, dekoriert mit glatter Petersilie.
- Dazu passt ein Gurkensalat mit Knoblauch, dunklem Reisessig und Sesamöl: https://www.youtube.com/watch?v=d-thSlJ3DSA
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