Wer kochen will, braucht gute Messer. Unsere Vorfahren haben Steinmesser verwendet, dann auf Kupfer und Eisen umgesattelt, und wir verwenden mittlerweile gehärtetes Eisen mit Zusatzstoffen, also Stahl! Der Grundstoff steht fest und funktioniert, aber die Form verändert sich noch immer. Da liegt es doch nahe, einmal eine eigene Form zu entwerfen.
Hier seht Ihr nun den zweiten von drei Teilen zum Kochmesser-Projekt „Makkarell“, viel Spaß damit (HIER geht es zum ersten Teil)!
Chefmesser-Genese
Mittlerweile habe ich die Karton-Prototypen getestet und das Design etwas variiert. Noch immer entstammt die Linie der Schneide dem Wüsthof 20 cm Classic-Chefmesser. Der Rücken ist aber höher und der Griff verändert bzw. verkürzt. Auch habe ich die Ausschnitte im Griff etwas variiert, die dazu dienen, das Messer beim Klingengriff stabilisieren zu können (man soll also keinesfalls mit der ganzen Hand durchschlüpfen).
Den fertigen Prototypen habe ich dann gescannt, und dann das entstandene PDF nach Photoshop geladen. Dort habe ich nochmal zum Abgleich die Wüsthof-Schneide angelegt, und dann mit dem Zeichenstiftwerkzeug mit Pfaden den Umriss und die Ausschnitte nachgezogen.
Die Pfade kann man in Photoshop nach Adobe Illustrator exportieren via:
Datei > Exportieren > Pfade > Illustrator.
In Illustrator kann man dann die Pfade nach DXF und DWG für die CNC-Wasserstrahl-Schneidmaschine exportieren (DXF und DWG funktionieren beide):
Datei exportieren > exportieren als ….
Ein kleines Manko bei der Umwandlung nach DXF ist, dass der Maßstab verloren geht – wahrscheinlich wird fälschlicherweise [mm] zu [Zoll]. Mit dem Wissen, dass das Messer in der Luftlinie zwischen den zwei äußeren Spitzen 303 mm lang ist, lässt sich das aber leicht in der Software der CNC-Maschine skalieren.
In dieser Software sieht man übrigens auch direkt den Schneidtisch der Wasserstrahlschneidmaschine, sodass man die Schnittlinie optimal auf das Blech optimal einpassen kann. Ein schönes Add-On ist auch, dass man mit wenig Aufwand kleine Radien an die Spitzen der Kontur machen kann (besten Dank an Prof. Armin Denner und Alexander Palatnik fürs Wasserstrahlschneiden).
Mittlerweile war der Stahlrohling in der Schleiferei meines Vertrauens, die dann eine erste, vorläufige Schneide drangeschliffen hat (herzlichen Dank an Oliver Gayer von Massari Aschaffenburg).
Galerie
In der Galerie seht Ihr den kompletten Werdegang, von der eingescannten Kontur über den Export der Pfade, das Wasserstrahlschneiden, den ersten Schliff bis hin zur Verrundung der Griffmulden.
Mittlerweile ist das Messer wieder bei Massari, wird nachgeschliffen, dann zum Härten geschickt und dann nochmals im gehärteten Zustand feingeschliffen und poliert!
Stay tuned für Teil III! 😊
–– www.soulfoodie.de , Tilo ~gallo~ Gockel, 18.12.2023
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