Also ich liiiieebe eine gute Currywurst, Ihr auch? Heute geht es um die Wurst und um die perfekte, fruchtig-scharfe Sauce dazu, viel Spaß!
Die Wurst
Ein Wiener Würstchen am Stück, kurz ins lauwarme Wasser getaucht, dann Ketchup und Currypulver drauf – das wurde mir ohne Spaß schon als Currywurst verkauft! Ja, es gibt viele Verbrechen rund um diesen Leckerbissen.
Basis muss natürlich eine Bratwurst sein. Eine feine, weiße Bratwurst. Da darf man nicht sparen. Hier in Aschaffenburg gab es bis 2011 die beste Bratwurst bei Billes Brutzelboutique, die „Bergers Beste“. Wer aus dem Umkreis kommt, kann diese Wurst noch immer bei der Metzgerei Berger kaufen. Gebürtig heißt sie dort Stäägässer Festbratwurst.
Wer woanders wohnt, der muss sich durchprobieren. Indizien für eine gute Bratwurst sind nach meiner Erfahrung:
- Produkt vom Metzger
- Zubereitung teils mit Kalbfleisch (also nicht nur Schweinefleisch)
- weiche Konsistenz (Druckprobe)
- hoher Preis (von nichts kommt nichts!)
Was höre ich da? Man könnte die Würste doch auch selbermachen? Ja, könnte man wohl, wenn man es denn könnte! Ich habe das mit meinem schnuckligen kleinen Fleischwolf schon dreimal versucht und es ist immer ziemlich in die Hose gegangen – Würste geplatzt, Wurstbrät krisselig, nicht lecker.
Das Projekt liegt jetzt erst einmal auf Eis, bis ich fachliche Unterstützung bekomme (Meister Eichi? liest Du hier mit?).
Die Sauce
Auch bei der Sauce für die Currywurst kann viel schiefgehen. Manche Wurstbude nimmt einfach das fertige Curryketchup vom Metro und gut ist. Oder auch nicht.
Für mich muss die Sauce fruchtig sein, aber auch scharf vom Curry und vom Chili, und leicht pikant und rauchig von der Wussssterschiiersauce und der BBQ-Sauce. Da braucht es schon ein wenig mehr, als nur Ketchup und Currypulver. Schaut mal unten in das Rezept. Und falls Ihr es ausprobiert, dann schaut, dass Ihr kleine Gläschen zur Hand habt, denn damit ist dann der köstliche Snack ruckzuck portionsgerecht eingekocht (meine Gläser haben 200–250 ml, das reicht für zwei Würste). Dann stellt man zum Snacken nur noch das Glas ohne Deckel 20 Sekunden in die Welle, grillt sich die Wurst und kann auch schon schmausen.
An Currypulver haben wir hier im Soulfoodie-Haushalt bereits im Vergleichstest gekostet: Günstiges Produkt vom Lidl, teures Produkt von Schubeck („Alfons Schubeck Curry“) und mittelpreisiges Produkt von Fuchs. Die schmecken alle nicht schlecht, aber so richtig klassisch nach Currywurstcurry schmeckt nur das Produkt von Fuchs in der weißen Plastikdose.
Saucenvariationen
Ihr wollt die Currywurstsauce variieren? Kein Problem! Naheliegend ist die BBQ-Variante, mit mehr BBQ-Sauce, mit ein paar Stößen Smoke Spray und mit etwas Melasse.
Ebenso schmackhaft ist die Tropicana-Variante. Man püriert einfach eine halbe Mango unter die Ausgangssauce. Am Ende müsst Ihr beide nochmals abschmecken, mit Essig, Salz, Worcestershire und vielleicht auch mit etwas dunkler Sojasauce (diese enthält übrigens auch Melasse).
Ihr wollt das notwendige Ketchup selber machen? Auch das geht relativ flott und einfach. Unten findet Ihr als zweites Rezept unter der Currysauce ein wohlschmeckendes Ketchup.
Die Pommes oder das Brötchen
Klar, Pommes passen natürlich, aber ein fluffiges Brötchen passt auch und macht den leckeren Imbiss etwas leichter. Meine Lieblingsbrötchen sind die superfluffigen Brötchen der Berliner Kette Curry 36. Wenn Ihr mal in Berlin seid, dann kehrt dort ein, es lohnt sich. Ein Stück von einem guten, frischen türkischen Fladenbrot passt aber auch.
Oder halt doch Pommes! 🙂
Currywurstsauce
Zutaten
- 2 EL Öl
- 2 Zwiebeln, grob gehackt
- 5 cm Ingwer, geschält, gerieben
- 3 Knoblauchzehen
- 15 cm Tomatenmark aus der Tube
- 2 Orangen, ausgepresst, als Saft
- 100 ml pürierte Tomaten
- 100 ml Ketchup
- 100 ml Wasser
- 5 EL Worcestersauce von Heinz
- 2-3 EL chinesischer, dunkler Reisessig oder Altmeister-Essig
- 3 EL Sojasauce
- 2 TL Paprikapulver, alle TL gestrichen
- 2 TL Pul Biber, süße Paprikaflocken
- 1-2 kleine scharfe Chili, je nach Schärfe ein oder zwei
- 7 TL Currypulver
- 2 Nelken
- 3 Lorbeerblätter
- 2 EL BBQ-Ketchup
- 1 Prise Salz, Pfeffer, Zucker, Zimt, Currypulver, zum Abschmecken
- 2 TL Speisestärke, in etwas kaltem Wasser angerührt
Zubereitung
- Öl in einen Topf, Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch anbraten, dann Tomatenmark dazu, kurz mitbraten, dann alles ablöschen mit Orangensaft, Tomaten, Ketchup, Wasser.
- Ca. 30 min köcheln lassen, dabei nach und nach Rest dazu.
- Am Schluss Nelken und Lorbeer raus, alles pürieren, die Stärke einrühren, nochmals kurz aufkochen, final nochmals kräftig abschmecken. Fertig. Wers besonders fein haben möchte, passiert die Sauce am Ende durch ein Sieb.
Ketchup
Zutaten
- 1 EL Öl zum Braten
- 1/2 Zwiebel
- 4 EL Wasser
- 6 EL Tomatenpüree
- 2,5 EL Essigessenz
- 3 EL Tomatenmark
- 2,5 EL Zucker
- 2 Gewürznelken
- 1 TL Salz
- 1 TL Speisestärke, angerührt mit etwas kaltem Wasser
Zubereitung
- Zwiebel fein hacken und in einem kleinen Topf mit dem Öl glasig braten (sie soll nicht braun werden). Dann alles bis auf die Stärke dazugeben.
- Jetzt 10–15 min leise köcheln lassen. Nach 5 Minuten die Nelken rausnehmen.
- Abschmecken mit Zucker, Salz, Essigessenz etc. Dann mit der Stärke binden, eventuell noch etwas Wasser hinzugeben und nochmals aufkochen.
- Durch ein Sieb passieren und in ein kleines, ausgekochtes Glas abfüllen.
- Das Ketchup schmeckt kalt anders als heiß. Wenn man abschmecken möchte, sollte man den Löffel mit der Ketchupprobe kalt werden lassen.
- In vielen Rezepten wird das Ketchup mit dem Zauberstab püriert. Das ist dann ein bisschen viel Zwiebel im Ergebnis. Wenn man es so zubereitet wie oben, dann hat man nur einen dezenten Zwiebelgeschmack und behält auch die schöne, knallrote Farbe.
- Ihr wollt Eurem Ketchup eine eigene Note geben? Kein Problem! Man kann einen Apfel reinreiben, mit Curry abschmecken, einen Teil der Essigessenz durch einen anderen Essig ersetzen oder auch Paprikastückchen und Chilis reingeben …. vieles geht.
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