Diese Woche machen wir die 5€-Challenge von „Kein Stress Kochen“ aka „KSK“. Viel Spaß mit dem Erfahrungsbericht!
Die Challenge
Der sympathische Youtuber Kein Stress Kochen macht es vor, wir machen es nach: Kochen für fünf Euro. Entstehen sollen drei Hauptmahlzeiten für zwei Personen, also sechs vollwertige Gerichte und dazu auch noch ein Brot, das „KSK-Notbrot“ (die vier Rezepte seht Ihr im Video). So eine Challenge macht Spaß und hilft, den Wert der Lebensmittel besser zu schätzen.
Der Einkauf
Beim Einkauf erwarten uns direkt kleinere Rückschläge. Bei Kaufland gibt es das Gemüse und das Fleisch nicht einzeln, nur abgepackt. Also ab zu Edeka. Dort gibt es zwar alles einzeln, aber es ist teurer. Wir bezahlen 8,87€ anstatt den 4,88€ aus dem KSK-Video. Der Kassenbon zeigt aber nur die halbe Wahrheit.
So ist das Suppengrün sicher doppelt so groß wie beim Discounter und das Fleisch ist vom Freilandschwein und wiegt 260g, statt 200g. Der frische Knobi ist schlicht unvernünftig, weil er keine Saison hat und daher fast zwei Euro kostet.
Aber die Lebensmittel sind auch generell teurer geworden. Rechnet mit fünf bis sechs Euro, wenn Ihr ein bisschen sucht und die Preise anteilig von der Kiloware rechnet. Beim Preisvergleich helfen Websites wie AlleLebensmittel.de.
Noch ein paar ganz allgemeine Tipps für den Lebensmitteleinkauf, vom Saisonkalender bis zum Wochenplaner, findet Ihr > hier.
Tag 1
Ich checke die Rezepte und teile dann das Mehl aus der Erfahrung etwas anders ein. 250g wandern in die Focaccia für heute, 2x200g ergeben die Nudelgerichte (Ramen und Gyoza), 350g bleiben über für das „Notbrot“. Sonst halte ich mich aber an die Rezepte und beginne mit der Gemüsesuppe.
Diese habe ich noch nie so spartanisch gekocht, einfach nur mit Gemüse, aber siehe da, sie schmeckt und es fehlt nichts. Wichtig ist, das Gemüse in der Brühe zu lassen. Man hat also am Ende über einen Liter stückige Gemüsesuppe, nicht etwa nur Brühe.
Dezentes Tuning des KSK-Originals: In den Teig wandern zur Hefe noch ein paar Löffel Sauerteig, auf die Focaccia Rosmarin, in die Suppe ganz wenig Oregano, dunkelgrüne Lauchabschnitte und ein Klecks Schmand on top. Der Focaccia-Teig hat satte 80% Hydration, was schlicht geniale Poren liefert.
Die fertige Suppe mit Tomaten und Zucchini schmeckt richtig gut, sättigt und liegt angenehm leicht im Magen. In Schulnoten liegt die Focaccia nahe 1,0, die Suppe bei mir bei 1,3, bei Ulla 1,7.
In der Summe ist dieses Gericht überraschend schmackhaft und wir werden es auf jeden Fall wieder machen. Dieses Rezept zieht ein in meine Sammlung veganer Gerichte, bei denen einem wirklich nichts fehlt.
Tag 2
Heute machen wir dem Lieferservice Konkurrenz und kochen die Fried Noodles zu Hause. Damit die Ramennudeln auch perfekt werden, füge ich noch ein wenig Kansui hinzu und bemühe dann die Nudelmaschine (Dicke 5, Spaghetti-Aufsatz). Das Ergebnis macht schon mal was her, finde ich.
Für die feinen asiatischen Bratnudeln koche ich zuerst einmal vielleicht zwei Minuten lang die Nudeln fast gar und schrecke sie dann ab, damit sie den Biss behalten und nicht kleben. Dann schneide ich die Hälfte vom Schweinenacken in Streifen und mariniere diese in ein wenig Sojasauce. Dann putze und schneide ich das Gemüse. Dann: Fleisch kurz anbraten, raus aus der Pfanne, dann Gemüse rein. Wenn die Farbe stimmt, kommen die Nudeln und eine halbe Kelle von der Gemüsebrühe von Tag 1 dazu. Dann das Fleisch wieder dazu und ganz kurz die Hitze hoch und durchschwenken!
Und dann trimme ich die Nudeln spaßeshalber einmal richtig Richtung lecker Imbiss! Es geht ab in die Kartonpackung und dann wird getoppt mit Sriracha und Röstzwiebeln. Ist es gut? Haha, ist der Papst katholisch?
Dezentes Tuning: Bisschen Kansui in den Nudelteig, ganz wenig gehackter Ingwer ins Gemüse, zwei Spritzer Sojasauce, ein Spritzer Sesamöl, am Schluss noch etwas Sriracha und Röstzwiebeln on top.
Das Ergebnis schmeckt uns richtig gut. Das Schummeln mit den Saucen und den Röstzwiebeln lohnt sich, denn nur so bekommt das Gericht den begehrten Asia-Imbiss-Geschmack. Natürlich schmeckt es auch ohne, aber die geringen Ausgaben für ein paar leckere Saucen sind schon sinnvoll.
Nächstes Mal mache ich es fast genauso, aber ich nehme anstelle des rustikalen Schweinchens das etwas feinere Huhn oder Rind.
Schulnoten? Ulla: 1,7, ich: 1,5.
Tag 3
Das letzte Thema sind japanische Gyoza-Teigtaschen. Ich kenne sie gut und mache sie immer mal wieder gerne. Eigentlich handelt es sich um chinesische Jiaozi, die man hier aber nicht einfach kocht, sondern erst anbrät und dann in der Pfanne mit einem Spritzer Wasser unterm Deckel gar dämpft.
Was für mich neu ist, ist die spartanische Füllung und die KSK-Dreieckstechnik – hier folge ich interessehalber genau dem KSK-Rezept (Spoiler: es funktioniert).
Dezentes Tuning: Die Füllung wird noch mit etwas Sojasauce und Sesamöl abgeschmeckt (3 EL Soja, 2 EL Sesam) und am Tisch gibt es als Dip eine Mischung aus Sojasauce und chinesischem dunklen Reisessig dazu.
Auch die Teigtaschen schmecken wunderbar und sättigen. Ich würde hier nichts anders machen.
Schulnoten? Ulla und ich: beide 1,7.
Fazit
Die Challenge hat richtig Spaß gemacht und auch meinen Kochwortschatz erweitert. Es ist erstaunlich, was sich aus Mehl, Gemüse und einem kleinen Stück Fleisch alles zaubern lässt. Die zwei Nudelgerichte waren ein bisschen ähnlich, aber beide waren lecker. Das „Notbrot“ ist übrigens bei uns zu Ciabattabrötchen nach dem Baguetterezept geworden.
Wenn ich den Warenkorb erweitern dürfte, dann würde ich noch einkaufen: Kartoffeln (!) , zwei Äpfel, noch ein paar Zwiebeln, ein Stück Speck und 1 Liter Vollmilch (für Blitzricotta).
Schon werden viele Kartoffelgerichte sowie Flammkuchen, Apfelkuchen, toskanischer Brotsalat (mit Grillgemüse und verbranntem Lauch) und viele andere Leckereien möglich.
Was würdet Ihr zum Warenkorb hinzufügen? ๐
–– soulfoodie Februar 2023 // btw.: heute mal alles einfach mit dem iPhone fotografiert! ๐
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